Softshell vs. Hardshell: die Unterschiede
© Marmot
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie: Das 1x1 der Regenbekleidung
Wer gerne draußen aktiv ist, die Natur und den Outdoor-Sport liebt, kennt die unendliche Auswahl, wenn es um die passende Bekleidung geht. Hardshell und Softshell sind dabei Begriffe, die uns immer wieder begegnen und uns vor Wind und Regen schützen. Doch was unterscheidet die beiden und wann ist das eine besser als das andere? Um den Unterschied zwischen Softshell und Hardshell zu klären, haben wir uns mit den Details beschäftigt und zeigen dir alles, was du darüber wissen solltest.
Um die einzelnen Stoffe richtig einschätzen zu können, gehen wir bei jedem Textil auf die verschiedenen Arten und Materialien, die damit verbundenen Eigenschaften und Einsatzgebiete sowie die bekanntesten Marken ein. Für einen schnellen Überblick haben wir außerdem alle Vor- und Nachteile zusammengefasst.

Hardshell: für den nassen Alltag
Eine Hardshell-Jacke besteht in der Regel aus einem gewebten Obermaterial und ist daher weniger dehnbar als eine Softshell-Jacke. Der Unterschied zwischen den beiden Begriffen hat sich jedoch in den letzten Jahren zunehmend verwischt, da die Hersteller immer innovativere Materialien entwickeln, um die Vorteile beider Gewebe zu vereinen.
Hardshell kommt von "harte Schale" und wird vor allem bei schlechtem Wetter als schützende Außenschicht getragen. Als Material wird Polyester oder Polyamid, auch Nylon genannt, verwendet. Die Nähte sind zum besseren Schutz vor Regen zusätzlich verklebt. Die Jacken bestehen aus einer imprägnierten Außenschicht, die vor mechanischen Beschädigungen sowie vor Nässe und Schmutz schützt. Darunter befindet sich die atmungsaktive Membran oder Beschichtung, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert und gleichzeitig Wasserdampf von innen nach außen transportiert. Ein zusätzliches Innenfutter schützt die Membran oder Beschichtung von innen und außen vor mechanischen Einflüssen.
Bei den Membranen unterscheidet man zwischen 2-Lagen-, 2,5-Lagen- und 3-Lagen-Jacken, wobei letztere für extreme Wetterbedingungen optimal sind. Das Innenfutter ist ebenfalls laminiert, die Jacke ist robust und daher ideal für Skitouren. 2,5-Lagen-Jacken haben kein Innenfutter, sondern eine Schutzschicht direkt auf der laminierten Oberfläche. Dadurch sind diese Jacken sehr kompakt und werden gerne zum Radfahren oder Trekking verwendet. 2-Lagen-Jacken haben ein loses, eingenähtes Innenfutter, manchmal auch eine PU-Beschichtung anstelle der Membran und werden unkompliziert vor allem im Alltag oder bei Tagestouren als klassische Regenjacke verwendet.
Mit dieser robusten Konstruktion dient die Hardshell-Jacke also vor allem als Schutz vor den Elementen, da sie wind- und wasserdicht, aber dennoch atmungsaktiv ist. Sie wird vor allem im Wintersport, aber auch im Alltag verwendet, weshalb vielen von uns Firmennamen wie Gore-Tex, Dermizax und Sympatex ein Begriff sind. Alle diese Marken verwenden unterschiedliche Materialfamilien und Prinzipien in Bezug auf die durchlässige Membran.

Vorteile von Hardshell
- sehr robust und strapazierfähig
- guter Schutz gegen Wind und Regen
Nachteile von Hardshell
- geringe Wärmespeicherung und geringer Kälteschutz
- eingeschränkte Atmungsaktivität
Softshell: der Allrounder
Softshell, die „weiche Schale“, kann bei schönem Wetter als Außenschicht getragen werden, wird aber meist als wärmende Zwischenschicht eingesetzt. Besonders bei niedrigen Temperaturen hält sie angenehm warm und schützt gut vor Kälte. Dicht gewebt und mehrlagig werden Polyester, Polyamid und Fleece in den verschiedensten Kombinationen verwendet. Dadurch sind diese Jacken elastischer und werden bei anspruchsvollen Aktivitäten wie Klettern oder Radfahren eingesetzt. Selbst wenn sie eng anliegen, um die Leistung zu optimieren, bleiben sie dank des elastischen Gewebes bequem.
Außerdem sind Softshelljacken aufgrund der Gewebestruktur sehr atmungsaktiv und Feuchtigkeit wird nach außen transportiert. Klassische Softshelljacken sind wind- und wasserabweisend, aber nicht wasserdicht. Bei einem kurzen Regenschauer wird man also nicht gleich durchnässt, Dauerregen halten die Jacken aber nicht aus. Wegen des guten Kälteschutzes wird diese Jacke häufig im Sport eingesetzt, bekannte Marken sind z.B. Schoeller, Polartec und Windstopper.

Vorteile von Softshell
- schützt gut vor Kälte
- ist atmungsaktiv
- hoher Tragekomfort durch elastischen Stoff
Nachteile von Softshell
- nicht wasserdicht
Hardshell und Softshell im Vergleich
Durch die ständige Entwicklung neuer wasserdichter und atmungsaktiver Materialien ist der Unterschied zwischen Softshell und Hardshell nicht mehr so eindeutig. Es gibt immer wieder innovative Lösungen und Kreationen, um Gewebe und Materialien zu optimieren.
Beim Vergleich der beiden Jacken ist es immer wichtig zu wissen, wofür man sie einsetzen möchte. Denn die Vorteile der Hardshell-Jacke sind nur so gut, wie man sie nutzt. Deshalb ist es wichtig, den Einsatzbereich und das zu erwartende Wetter bei der Entscheidung im Auge zu behalten.

Materialeigenschaften und Tragekomfort
Die Hardshell-Jacke als Außenhülle ist in Bezug auf die Wetterfestigkeit der Gewinner unter den beiden Modellen. Selbst bei Dauerregen halten diese Jacken dicht und schützen vor Wind und Wetter. Eine gut imprägnierte Oberfläche lässt den Regen abperlen und hält den Körper trocken. Ein kurzer Regenschauer ist für die Softshell-Jacke kein Problem, bei anhaltendem Regen würde das Gewebe jedoch nicht lange standhalten und durchnässen. Gleichzeitig schützt die Softshelljacke auch vor Wind und hält im Gegensatz zur Hardshellvariante schön warm. Das meist weiche Innenfutter, gerne auch aus Fleece, sorgt für eine gute Wärmespeicherung.
Das stark isolierende Material der Hardshelljacke kann jedoch die Atmungsaktivität einschränken. Diese ist bei der Softshell-Jacke so optimiert, dass man auch bei intensiver Aktivität nicht vom eigenen Schweiß nass wird. Unabhängig davon, ob die Jacke eng anliegt oder nicht, kühlt der Körper durch den ständigen Abtransport von Wasserdampf nicht aus.
Gebrauch und Einsatz
Die Hardshell-Jacke dient in erster Linie als Außenschicht und Wetterschutz, insbesondere bei starkem Regen oder Wind. Sie schützt im Alltag und auf dem kurzen Radweg zur Arbeit ebenso wie beim Trekking oder Skifahren.
Die Softshell-Jacke hingegen ist so konzipiert, dass sie als Außenschicht bei relativ trockenem Wetter schützt und warm hält. Als mittlere Schicht hält sie den Körper auch bei körperlicher Anstrengung warm und atmungsaktiv. Sie wird daher vor allem beim Radfahren oder Klettern, aber auch beim Wintersport eingesetzt.
Fazit
Wenn du mit dem Fahrrad durch den Großstadtdschungel fährst und viel im Regen unterwegs bist, ist eine Hardshelljacke wahrscheinlich die bessere Wahl. Wenn du viel draußen unterwegs bist und neue Herausforderungen suchst, ist eine Softshelljacke eine notwendige Ergänzung.
Sicher ist, dass die Membran beider Jacken empfindlich ist. Flüssigwaschmittel und Spezialwaschmittel sind besser, denn Waschpulver kann die Membran verstopfen und so die Atmungsaktivität verringern und beeinträchtigen. Je besser du deine Jacke pflegst, desto länger kannst du von ihren besonderen Eigenschaften profitieren. Bei einer Hardshelljacke kann die Imprägnierung nach einiger Zeit reaktiviert oder sogar erneuert werden.
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