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BIKE JAMBOREE – EINMAL UM DIE GANZE WELT

Hi, ich bin Joanna! In meinem normalen Leben arbeite ich bei Campz, aber im Frühling 2019 habe ich mir einen Traum erfüllt: die Teilnahme am Bike Jamboree, einer Fahrradstaffel einmal um die ganze Welt. Gemeinsam mit zwei Freunden habe ich die fünfundzwanzigste Etappe bewältigt und fuhr einen Monat durch die beeindruckenden Landschaften von Arizona und Utah.

Das Projekt Bike Jamboree startete im Mai 2017 in Danzig, Polen mit dem Ziel einmal um die Welt zufahren. Ein Zwischenstopp beim Weltpfadfindertreffen in West Virginia war fest eingeplant und im Dezember 2019 sollte die Staffel wieder zurück in Polen ankommen. Die gesamte Strecke ist in monatliche Abschnitte unterteilt, inklusive Staffelstab und allem, was dazugehört. Hunderte Menschen auf der ganzen Welt sind an diesem einzigartigen Projekt aus Polen beteiligt.

Ich hatte das Glück, zur Anführerin der 25. Etappe gewählt zu werden, die von Arizona nach Utah führte. Den Staffelstab bekamen wir am spektakulären Grand Canyon überreicht. Für unsere Kollegen war dies das Ende ihres Staffelabschnitts durch die USA, für uns sollte es Richtung Utah weitergehen.

Hier ein kleiner Einblick in unseren Trip:


Bike Jamboree

Auf dem Fahrrad durch den Wilden Westen

Bleigetränkte Schiessereien, rasante Pferderennen und allgemeine Goldgräberstimmung – von Abenteuern im Wilden Westen haben wir als Kinder wohl alle geträumt. Obwohl ich aus dem Alter raus bin, versetzte mich mein Trip durch Arizona und Utah sofort in Cowboy-und-Indianer-Stimmung. Die roten Felsformationen schrien förmlich nach Winnetou, Old Shatterhand und Co.

Statt Vieh Dieb*innen jagten wir jedoch unser ganz persönliches Bikepacking-Abenteuer und legten die 1700 Kilometer durch zwei Staaten demnach nicht auf Pferden, sondern auf Fahrrädern zurück.

Los ging es mit einem absoluten Wunder der Natur – dem Grand Canyon. Das Areal der fast zwei Kilometer tiefen Schlucht bietet fantastische Aussichten und wundervolle Wanderungen. Wir campten am Rand des Canyons und wurden mit einem unvergesslichen Sonnenuntergang belohnt. Kein schlechter Start für unseren Trip!


Canyons, Canyons und noch mehr Canyons

Der Grand Canyon war jedoch nur der Anfang. Unsere Tour war ein einmonatiges Canyon-Festival. Little Colorado River, Canyonlands, Marble, Red, Gold, Coral und viele namenlose Canyons! Ich glaube, es verging kein einziger Tag, an dem wir nicht mindestens eines dieser Naturwunder passierten. Diese wilden Landschaften waren wirklich einzigartig.

Super beeindruckend fand ich den Antelope Canyon: Durch Erosion des Sandsteins entstanden hier die malerischsten Formationen. Das gesamte Areal kann nur mit einem Führer besichtigt werden, denn bei starkem Regen kann der Canyon komplett überflutet werden.

Eins meiner absoluten Highlights war der Bryce Canyon in Utah. Die charakteristischen Felsformationen werden Amphitheater genannt. Sie bestehen aus unzähligen einzelnen Felsstatuen, den sogenannten Hoodoos, und erscheinen in den beeindruckendsten Farbvariationen.

Bike Jamboree

So viel zu sehen, so wenig Zeit

Die Fahrt durch das Monument Valley wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Die beliebte Region war schon Schauplatz etlicher Filme – der wohl bekannteste unter ihnen Forrest Gump. Hier beschliesst Forrest, seinen Dauerlauf zu beenden. Nach vergleichsweise bergigem Umland bot uns das relativ flache Monument Valley eine willkommene Verschnaufpause. Eines ist sicher: Zwischen diesen riesigen Sandsteinplateaus gab es mit Abstand die schönsten Sonnenuntergänge, die ich je in meinem Leben gesehen habe!

Nach ungefähr der Hälfte unseres Trips gönnten wir uns einen Aufenthalt in Moab, dem Outdoor-Mekka nahe des Arches National Parks und Canyonlands. Egal ob Klettern, Rafting, Canyoning, Wandern oder Jeep-Safaris – hier findest du alles!

Bike Jamboree
Bike Jamboree

MTB-Enthusiast*innen können sich hier wie im Himmel fühlen – allein der Klang des Namens Slickrock Bike Trail wird wohl jedes ambitionierte Mountainbike-Herz höherschlagen lassen. Doch auch Rennradfahrer*innen finden hier ihr Glück. Hunderte Kilometer fein asphaltierte Strassen umgeben von einer unglaublichen Landschaft – was will man mehr?

Um uns vom Radfahren eine Pause zu genehmigen, entschieden wir uns für eine neue Perspektive jenseits der Strasse beim Rafting auf dem Colorado River! Unser Guide Daryl unterhielt uns mit spannenden Geschichten und jeder Menge Sprüchen. Die perfekte Erholung vor unserer Weiterreise.


Schnee oder Hitze

Jenseits der Hauptsaison zu reisen, hat zwar viele Vorteile, aber das Wetter kann zu einer echten Herausforderung werden.

Wenn wir uns morgens nicht gerade frierend aus dem Schnee herausgraben mussten, war es die brennend heisse Sonne, die uns aus den Zelten jagte. Aber wir hatten Glück – es regnete zum Glück nur bei Nacht! Ausserdem haben wir erfreut herausgefunden, dass Schnee ein super Isolator ist. Das Konzept Iglu verstand ich erst zu diesem Zeitpunkt so richtig.

Bike Jamboree

Unverhofft kommt oft

Neben den fantastischen Aussichten und der atemberaubenden Natur machten vor allem die Menschen, die wir unterwegs trafen, den Trip zu einem unvergesslichen Erlebnis. Alle wollten mehr über unser Bikepacking-Abenteuer erfahren, sich austauschen oder uns helfen.

Mitten im Nirgendwo trafen wir beispielsweise Jonathan, einen Mann aus Navajo, der uns zum Abendessen mit seiner Familie zu sich nach Hause einlud. Jonathan war genauso an uns interessiert, wie wir an ihm und so tauschen wir uns die ganze Nacht über unsere Kulturen aus. Wir sprechen unterschiedliche Sprachen, haben unterschiedliche Geschichten und leben unterschiedliche Leben, aber eins hatten wir gemeinsam: unsere Liebe zu Fahrrädern. Als Teenager radelte Jonathan durch Navajo Country und ist bis heute vom Bike-Fieber angesteckt.

Natürlich berichteten wir interessierten Zuhörern immer liebend gerne von unserem Projekt. Herzallerliebst war das Treffen mit zwei kleinen Jungen, denen wir mit ihren Eltern in Blanding begegneten. Die zwei waren absolut fasziniert von unseren Rädern und dem vielen Gepäck. Stundenlang haben wir ihnen von unserer Tour erzählt und ihnen unser Equipment gezeigt. Sie waren absolut begeistert und erzählten uns sogar von ihrer ersten MTB-Erfahrung. Ich bin mir sicher, dass sie einmal die Könige des Slickrock Trails werden! Hoffentlich konnten wir sie dazu inspirieren, eines Tages die Welt per Fahrrad zu entdecken.

Ein kleines Stückchen unserer Strecke konnten wir übrigens nicht per Fahrrad zurücklegen: Im Zion National Park gibt es einen knapp zwei Kilometer langen Tunnel, durch den man leider nicht radeln darf. Das hätte ein riesiges Problem werden können! Zum Glück organisierte uns ein freundlicher Ranger eine Mitfahrgelegenheit: ein hilfsbereites Pärchen in einem Pickup Truck. Die beiden zögerten keine Sekunde, schafften Platz auf der Ladefläche und fuhren uns und unsere Fahrräder sicher durch den Tunnel.

Während unseres Trips hatten wir etliche solch netter Begegnungen. Ob es an unseren Fahrrädern lag? Ich bin mir sicher, dass sie uns Glück brachten!

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Alles hat ein Ende

Unser Trip endete in St. George in Utah. Wir wurden fast ein wenig sentimental, als wir den Staffelstab an das Team der 26. Etappe übergeben mussten. Aber wir konnten stolz auf uns sein: Wir hatten über 1.700 km und über 1.500 Höhenmetern runtergerockt. Unser höchster Punkt war 2.9000 m über dem Meeresspiegel, inklusive heftigstem Schneefall! Ausserdem haben wir insgesamt sechs wundervolle Nationalparks gesehen, sind fantastische Routen entlanggefahren und haben etliche historische Schauplätze besucht.

Bike Jamboree war mein bisher grösstes Fahrradabenteuer. Auch wenn die Vorbereitungen Monate gedauert haben; Es hat sich mehr als gelohnt! Es war ein tolles Gefühl, Teil eines so grossen Projekts zu sein.

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